Botox kann neu zur Behandlung der Harninkontinenz infolge neurogener Detrusorhyperaktivität in Zusammenhang mit einer neurologischen Erkrankung (wie z.B. Rückenmarksverletzung, Multiple Sklerose) bei Erwachsenen eingesetzt werden.

Antibiotika sollten prophylaktisch 1–3 Tage vor der Behandlung, am Tag der Behandlung und 1–3 Tage nach der Behandlung verabreicht werden. Empfohlen wird, dass Patienten eine Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmern mindestens 3 Tage vor dem Injektionsvorgang absetzen. Mit Antikoagulantien behandelte Patienten müssen angemessen behandelt werden, um das Blutungsrisiko zu senken.
 
Die empfohlene Dosis beträgt 200 Allergan-Einheiten Botox in Form von je 1 ml (~6,7 Einheiten) Injektionen auf 30 Stellen im Detrusor-Muskel verteilt. Eine klinische Verbesserung tritt im Allgemeinen innerhalb von 2 Wochen ein. Eine erneute Injektion sollte für die Patienten erwogen werden, bei denen der klinische Effekt der vorangegangenen Injektion nachgelassen hat (die mediane Dauer bei klinischen Phase-III-Studien betrug 256–295 Tage für Botox (200 Allergan-Einheiten)). Die erneute Injektion sollte jedoch nicht früher als 3 Monate nach der ersten Blasen-Injektion durchgeführt werden.
 
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Botox bei der Behandlung der Harninkontinenz infolge neurogener Detrusorhyperaktivität bei Kindern und Jugendlichen (unter 18 Jahren) wurden nicht nachgewiesen.
 
Die Verwendung von Botox für diese neu zugelassene Indikation ist kontraindiziert bei Patienten, die zum Zeitpunkt der Behandlung einen Harnwegsinfekt haben oder an einer akuten Harnretention leiden und nicht routinemässig katheterisiert werden.
 
Als Nebenwirkung bei dieser neu zugelassenen Indikation wurden sehr häufig Infektionen der Harnwege (49%) registriert.

Quelle:
Fachinformation Botox®