Die Austreibungsphase gilt neu bereits vor Durchtritt der vorderen Schulter als Kontraindikation (früher vor Durchtritt des Kopfes). Interaktionen mit Prostaglandinen, Betablockern, CYP3A4-Induktoren sowie Glyceryltrinitrat und anderen antianginösen Medikamenten sollten berücksichtigt werden. Selten wurde Vasokonstriktion und Vasospasmus als unerwünschte Wirkungen beschrieben. Nach der Marktzulassung kam es zu Meldungen von Schlaganfall, Parästhesie, Kammerflimmern, ventrikuläre Tachykardie, Angina Pectoris und atrioventrikulärem Block.
Patientinnen, die unter einer koronaren Herzkrankheit leiden, oder Risikofaktoren einer koronaren Herzkrankheit aufweisen (z.B. Rauchen, Fettleibigkeit, Diabetes, hohe Cholesterinspiegel), entwickeln eher Ischämie oder Infarkt des Myokards in Zusammenhang mit Methylergometrin-induzierten Vasospasmen.
Es wurde von versehentlicher Verabreichung von Methergin bei Neugeborenen berichtet. In diesen Fällen neonataler Überdosierung wurden Symptome wie Atemdepression, Krampfanfälle, Zyanose und Oligurie beobachtet. Eine symptomatische Behandlung wird empfohlen; in schweren Fällen können respiratorisch und kardiovaskulär unterstützende Massnahmen erforderlich sein. Es wurde von tödlichen Fällen in Abwesenheit adäquater Behandlung berichtet.
Aufgrund möglicher unerwünschter Wirkungen für das Kind und reduzierter Milchsekretion wird die Anwendung von Methergin während der Stillzeit nicht empfohlen. Mütter sollten während der Behandlung mit Methergin und bis mindestens 12 Stunden nach der letzten Dosis nicht stillen. Milch, die in diesem Zeitraum sekretiert wird, sollte dem Kind nicht verabreicht werden.
Generell wird die intramuskuläre Injektion als Verabreichungsweg empfohlen. Bei der Indikation der Subinvolution, Lochiometra oder Wochenbettblutungen wird bis zu 5 Tagen therapiert. Die Tropflösung steht nicht mehr als Behandlung zur Verfügung.
Prostaglandine (z.B. Sulproston, Dinoproston, Misoprostol) erleichtern die Kontraktion des Myometriums, daher kann Methergin die Funktion von Prostaglandinen in der Gebärmutter verstärken und vice versa. Die gleichzeitige Anwendung dieser Medikamente wird nicht empfohlen.
Bei der kombinierten Anwendung von Methergin und Betablockern ist Vorsicht geboten. Die gleichzeitige Gabe von Betablockern kann die vasokonstriktorische Wirkung von Ergotalkaloiden verstärken.
Starke CYP3A4-Induktoren (z.B. Nevirapin, Rifampizin) können die pharmakologische Wirkung von Methergin reduzieren.
Methylergometrin wirkt vasokonstriktorisch und kann die Wirkungen von Glyceryltrinitrat und anderen antianginösen Medikamenten reduzieren.