Tysabri® (Natalizumab) 22.09.2016
Swissmedic informiert

In Absprache mit Swissmedic informiert Biogen Switzerland AG über den aktuellsten Stand der Massnahmen zur Minimierung des Risikos von PML (progressive multifokale Leukoencephalopathie).
Aktuelle Untersuchungen legen nahe, dass:
_eine bei Diagnosestellung klinisch asymptomatische PML im MRI früher erkannt werden kann und mit einer besseren Prognose verbunden ist,
_häufigere MRI-Untersuchungen (z. B. alle 3 bis 6 Monate) für Patienten mit höherem PML-Risiko in Betracht gezogen werden sollten.

Bei Patienten, die zuvor nicht mit Immunsuppressiva behandelt wurden und anti-JCV Antikörper positiv sind, korreliert die Höhe der anti-JCV Antikörper (anti-JCV Antikörper-Index) mit der Höhe des PML-Risikos.
_Nach aktuellem Kenntnisstand ist das PML-Risiko bei Patienten, die länger als 2 Jahre mit TYSABRI® behandelt wurden, bei einem Indexwert von ≤0.9 assoziiert mit einer PML- Häufigkeit von weniger als 1 pro 1 000 Patienten; wobei das PML-Risiko bei einem Indexwert von über 1.5 erheblich ansteigt.

Ein höheres PML-Risiko haben Patienten:
_die anti-JCV Antikörper positiv sind, deren TYSABRI®-Behandlungsdauer mehr als 2 Jahre beträgt und die zuvor mit Immunsuppressiva behandelt wurden oder
_die einen anti-JCV Antikörper-Index von über 1.5 haben, deren TYSABRI®-Behandlungsdauer mehr als 2 Jahre beträgt und die zuvor nicht mit Immunsuppressiva behandelt wurden.

Bei Patienten mit einem niedrigen anti-JCV Antikörper-Index und ohne Vorbehandlung mit Immunsuppressiva sollte der anti-JCV Antikörper-Index regelmässig neu bestimmt werden.

Quelle:
Swissmedic, DHPC - Tysabri® (Natalizumab)