Firdapse® (Amifampridin) 15.03.2013
Neues Arzneimittel beim myasthenischen Lambert-Eaton-Syndrom Drac AG

Swissmedic hat die Zulassung für Firdapse (Amifampridin, 3,4-Diaminopyridin) erteilt. Das Medikament wird zur symptomatischen Behandlung des Lambert-Eaton-Myasthenischen Syndroms (LEMS) bei Erwachsenen angewendet. Firdapse wurde in der EU schon 2010 zugelassen und ist z.B. bereits in Frankreich und Deutschland verfügbar.
Amifampridin agiert als Kaliumkanalblocker, was zu einer verstärkten neuronalen Freisetzung von Acetylcholin führt und damit die Muskelkontraktion stimuliert.
 
Firdapse gibt es als teilbare Tabletten à 10mg. Das Arzneimittel sollte aufgeteilt auf mehrere Dosen, drei- bis viermal täglich, mit den Mahlzeiten eingenommen werden. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 15 mg pro Tag; diese kann durch Erhöhung um 5 mg alle 4 bis 5 Tage bis auf eine Tagesdosis von 60 mg gesteigert werden. Eine Einzeldosis darf maximal 20 mg betragen. Die Tagesdosis von 80 mg darf nicht überschritten werden.
 
Bei LEMS handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung. Da es nur wenige Patienten gibt, liegen entsprechend wenige Daten zu unerwünschten Wirkungen unter Behandlung mit Amifampridin vor. Die am häufigsten festgestellten Nebenwirkungen sind Parästhesien und gastrointestinale Beschwerden. Die Gabe von Amifampridin ist kontraindiziert bei Epilepsie, unkontrolliertem Asthma und gleichzeitiger Gabe von Medikamenten, die zu einer Verlängerung des QT-Intervalls führen.
 
Quellen:
Fachinformation Firdapse®
La revue Prescrire no329/2011/p176