Mycamine® (Micafungin) 17.12.2012
Neues Antimykotikum bei invasiver Candidiasis Astellas Pharma

Micafungin ist ein neues Antimykotikum aus der Gruppe der Echinocandine zur intravenösen Behandlung invasiver und ösophagaler Candidiasis. Das Arzneimittel wird bei Kindern ab 4 Wochen und Erwachsenen eingesetzt. Eine Verordnung von Mycamine soll jedoch nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung und unter besonderer Berücksichtigung des potentiellen Risikos für Lebertumoren erfolgen. Das Arzneimittel soll nur angewendet werden, wenn andere systemische Antimykotika wie Azole oder andere Echinocandine nicht in Frage kommen.
Micafungin hemmt die Synthese von 1,3-β-D-Glucan, einem Grundbestandteil der Pilzzellwand, der in Säugetierzellen nicht vorkommt.
 
Insgesamt kam es bei 32,2% der Patienten zu unerwünschten Wirkungen. Am häufigsten wurde über Übelkeit (2,8%), erhöhte alkalische Phosphatase im Blut (2,7%), Phlebitis (2,5%, hauptsächlich bei HIV-infizierten Patienten mit peripheren Kathetern), Erbrechen (2,5%) und erhöhte Aspartataminotransferase (2,3%) berichtet. Unter Behandlung mit Micafungin wurden sowohl bei gesunden Probanden als auch bei Patienten mit Pilzinfektionen Fälle einer klinisch relevanten Beeinträchtigung der Leberfunktion (Anstieg der Transaminasen und/oder des Gesamtbilirubins auf das Dreifache der oberen Normgrenze) beobachtet. Insgesamt wiesen in den klinischen Studien 8,6% der Patienten unerwünschte Wirkungen an der Leber auf. Wenige Patienten (1,1%, 0,4% schwerwiegend) brachen die Behandlung aufgrund eines hepatischen Ereignisses ab. Bei einigen Patienten wurden jedoch schwerere Leberfunktionsstörungen, Hepatitis oder Leberversagen (einschliesslich Todesfällen) berichtet.

Quellen:
Fachinformation Mycamine®
Swissmedic, zugelassene Arzneimittel mit neuen Wirkstoffen 
European Medicines Agency, Mycamine, Zusammenfassung des EPAR für die Öffentlichkeit
Pharmazeutische Zeitung, PZ-Nachrichten, Januar 2009
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