Zeposia® (Ozanimod) 25.09.2020
Neue orale Behandlung bei schubförmig remittierender Multipler Sklerose

Swissmedic hat die Marktzulassung für Ozanimod (Zeposia®) erteilt. Das Medikament ist indiziert zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit schubförmig remittierend verlaufender Multipler Sklerose.

Nach Fingolimod ist Ozanimod der zweite Immunmodulator, der als Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptormodulator (S1P) agiert. Ozanimod ist 10-mal selektiver für S1P1 als für S1P5 und hat nur eine geringe Wirkung auf andere S1P-Rezeptoren (S1P2, S1P3, und S1P4). Diese Selektivität scheint im Vergleich zu Fingolimod weniger potenzielle Komplikationen im kardiovaskulären Bereich, weniger Makulaödeme und weniger Hypertonie zu verursachen.
Ozanimod führt zur Lymphozytenretention in lymphatischen Geweben. Der Mechanismus, über den Ozanimod seine therapeutischen Wirkungen bei MS entfaltet, ist nicht bekannt, beinhaltet vermutlich aber eine Verringerung der Lymphozytenmigration in das Zentralnervensystem.

Zeposia® wird oral einmal täglich verabreicht. Um ein starkes Absinken der Herzfrequenz zu vermeiden wird, die Dosis von Tag 1-7 auftitriert. Ab Tag 8 wird einmal täglich die Erhaltungsdosis von 0.92 mg verabreicht.

Vor Einleitung der Therapie mit Ozanimod ist bei allen Patienten ein EKG durchzuführen, um etwaige Vorerkrankungen des Herzens festzustellen. Blutbild und Leberwerte sind ebenfalls zu kontrollieren.

Im Rahmen der klinischen Studien traten als unerwünschte Wirkungen am häufigsten Nasopharyngitis (11%) und erhöhte Leberenzyme auf.

Quellen:
Zeposia, Fachinformation
PharmaJournal 24/2017/p11, MS: Zweite Generation der Rezeptmodulatoren
EMA RCP Zeposia