Inotuzumab Ozogamicin 28.07.2017
Akute lymphoblastische Leukämie Pfizer AG

Die europäische Arzneimittelbehörde hat die Zulassung für ein neues Medikament (Besponsa®) bei akuter lymphoblastischer Leukämie (ALL) erteilt. Es wird eingesetzt zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit CD22-positiver, rezidivierender oder refraktärer B-Vorläuferzellen-ALL (akute lymphoblastische Leukämie). Erwachsene Patienten mit Philadelphia Chromosom positiver (Ph+) rezidivierender oder refraktärer B-Vorläuferzellen-ALL sollten Therapieversagen bei einer Vorbehandlung mit mindestens einem Tyrosin Kinase Inhibitor (TKI) gezeigt haben. Ein Markteinführungstermin für die Schweiz wurde noch nicht publiziert.
Der spezifische CD22-Antikörper Inotuzumab ist an das zytotoxische Antibiotikum Calicheamicin gebunden. Es handelt sich dabei um das erste Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (AWK) mit spezifischer Bindung am CD22-Rezeptor. Dieses AWK wird nach Bindung am CD22-Rezeptor von kanzerösen B-Zellen in das Zellinnere aufgenommen, wo Calicheamicin freigesetzt und die Apoptose der Krebszelle induziert wird.

Besponsa® wird als Infusion in 3- bis 4-wöchigen Zyklen verabreicht. Als häufigste Nebenwirkungen wurden Thrombozyto-, Neutro- und Leukopenie sowie Infektionen, Blutungen und venookklusive Lebererkrankungen registriert.

Quellen:
Fachinformation Besponsa®
Pharmazeutische Zeitung, 27/2017/p25
EMA – online, EPAR Besponsa®