Exforge® HCT® 04.01.2013
Anwendung bei schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz mit Vorsicht, aber nicht mehr kontraindiziert

Bisher war Exforge HCT aufgrund des Wirkstoffes Hydrochlorothiazid bei schwerer Nieren- oder Leberinsuffizienz kontraindiziert. Neu darf es unter spezieller Vorsicht angewendet werden. Thiazid-Diuretika sind als Monotherapie bei schwerer Niereninsuffizienz (GFR <30 ml/min) unwirksam, sie können jedoch bei Anwendung mit der gebotenen Vorsicht in Kombination mit einem Schleifendiuretikum auch bei Patienten mit einer GFR <30 ml/min von Nutzen sein. Bei schwerer Nierenfunktionsstörung (GFR <10 ml/min) liegen keine Erfahrungen vor. Bei Anurie ist Exforge HCT weiterhin kontraindiziert.
Exforge HCT kann auf Grund einer verminderten Harnsäure-Clearance die Serumkonzentration von Harnsäure erhöhen und Hyperurikämien verursachen bzw. verschlimmern sowie bei disponierten Patienten Gichtschübe auslösen. Deswegen wird die Anwendung von Exforge HCT bei Patienten mit Hyperurikämie und/oder Gicht nicht empfohlen.

Unter Langzeitbehandlung mit Thiaziden wurden bei einigen Patienten mit Hyperkalzämie und Hypophosphatämie pathologische Veränderungen in der Nebenschilddrüse festgestellt. Bei Auftreten von Hyperkalzämie sind zusätzliche diagnostische Abklärungen erforderlich.

Da die Resorption von Thiazid-Diuretika einschliesslich Hydrochlorothiazid durch Colestyramin oder Colestipol vermindert wird, sollte die Gabe von Hydrochlorothiazid und dem Ionenaustauscherharz zeitversetzt erfolgen. Dabei sollte das Zeitintervall möglichst gross gewählt werden, um die Interaktionen zu minimieren.

Hydrochlorothiazid kann das Ansprechen auf blutdrucksteigernde Amine wie beispielsweise Noradrenalin reduzieren. Die klinische Relevanz dieser Wirkung reicht jedoch für einen Ausschluss ihrer Anwendung nicht aus.

Quelle:
Fachinformation Exforge® HCT®