Baclofen (Lioresal®) 31.01.2012
 

Das Beenden der Therapie nach längerer Anwedungsdauer sollte (ausser in Notfällen oder bei Auftreten schwerwiegender Nebenwirkungen) innerhalb von etwa 3 Wochen ausschleichend erfolgen. Zu Beginn der Behandlung sollte bei Patienten mit Spastizität zerebralen Ursprungs die Dosis besonders langsam gesteigert werden. Nach intrauteriner Exposition mit oralem Lioresal wurde über postnatale Krämpfe beim Säugling berichtet.
Bei einem 1-Woche alten Säugling, dessen Mutter während der Schwangerschaft Baclofen eingenommen hatte, wurde ein Fall von einer vermuteten Entzugsreaktion (generalisierte Krämpfe) nach in utero Exposition beobachtet. Die Krämpfe, die nicht auf eine Behandlung mit Standardantikonvulsiva ansprachen, liessen nach Gabe von Baclofen an den Säugling innerhalb von 30 Minuten nach. Die humanen Daten sind bislang nicht ausreichend, um das embryonale/fetale Risiko bestimmen zu können. In einem solchen Fall sollten andere mögliche Ursachen (z.B. Infektionen, Elektrolytentgleisungen, intrakranielle Pathologien etc.) ausgeschlossen werden und ein sekundärer Hirnschaden des Säuglings infolge prolongierter Konvulsionen vermieden werden.
 
Urtikaria wurde mit unbekannter Häufigkeit als unerwünschte Wirkung gemeldet.
 
Eine Hämodialyse sollte bei schwerer Baclofen-Intoxikation und Nierenversagen durchgeführt werden. Da Baclofen vorwiegend renal ausgeschieden wird, sollte ausreichend Flüssigkeit zugeführt und ggf. eine forcierte Diurese durchgeführt werden.