Retsevmo® (Selpercatinib) 31.01.2024
Neue unerwünschte Wirkungen, neue Interaktion

Bei Patienten, die Selpercatinib erhielten, wurde interstitielle Lungenerkrankung (ILD) und/oder Pneumonitis häufig gemeldet, einschliesslich schwerer, lebensbedrohlicher und tödlich verlaufender Erkrankung . Patienten sind auf pulmonale Symptome zu überwachen, die auf ILD/Pneumonitis hindeuten. Bei Patienten mit akuten oder sich verstärkenden respiratorischen Symptomen, die auf eine ILD hinweisen (z.B. Dyspnoe, Husten und Fieber), ist die Anwendung von Selpercatinib zu unterbrechen und der Patient unverzüglich hinsichtlich des Vorliegens einer ILD zu untersuchen. Je nach Schweregrad der ILD/Pneumonitis kann eine Unterbrechung, Dosisreduktion oder ein endgültiges Absetzen der Behandlung mit Selpercatinib erforderlich sein.

Hypothyreose wurde sehr häufig bei Patienten berichtet, die in klinischen Studien Selpercatinib erhalten haben. Alle Patienten sollen während der Behandlung mit Selpercatinib eng auf Anzeichen und Symptome einer Schilddrüsenfunktionsstörung beobachtet werden. Die Schilddrüsenfunktion ist vor und regelmässig während der Behandlung mit Selpercatinib zu überwachen. Patienten, die eine Schilddrüsenfunktionsstörung entwickeln, sind medizinisch angemessen zu behandeln.

Ausserdem  wurde häufig über chylösen Aszites und Chylothorax berichtet.

In vivo erhöhte Selpercatinib Cmax und AUC des P-gp-Substrats Dabigatran um 43% und 38%. Daher ist bei Einnahme eines sensitiven P-gp-Substrats (z.B. Fexofenadin, Dabigatranetexilat, Colchicin, Saxagliptin) Vorsicht geboten, und insbesondere bei solchen mit enger therapeutischer Breite (z.B. Digoxin).

Quelle:
Fachinformation Retsevmo®, Stand 07/2023
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