Reyataz® (Atazanavir) 29.01.2016
Neue Empfehlungen in der Schwangerschaft und dem Postpartum

Während des 2. und 3. Trimesters der Schwangerschaft reicht möglicherweise Reyataz 300 mg/Ritonavir 100 mg für eine angemessene Atazanavir-Exposition nicht aus, insbesondere wenn die Aktivität von Atazanavir oder des gesamten Regimes durch Arzneimittelresistenzen beeinträchtigt ist. Zur Sicherstellung einer adäquaten Exposition kann ein therapeutisches Drug Monitoring in Betracht gezogen werden.
Ein Risiko für ein weiteres Absinken der Atazanavir-Exposition wird erwartet, wenn Atazanavir mit Arzneimitteln angewendet wird, die bekanntermassen dessen Exposition verringern (z.B. Tenofovir oder H2-Rezeptor-Antagonisten). Wenn Tenofovir oder ein H2-Rezeptor-Antagonist notwendig ist, kann eine Erhöhung der Dosis auf Reyataz 400 mg mit Ritonavir 100 mg in Betracht gezogen werden, wobei die Patientin therapeutisch überwacht werden soll. Die Anwendung von Reyataz mit Ritonavir wird nicht empfohlen bei schwangeren Patientinnen, die sowohl Tenofovir als auch einen H2-Rezeptor-Antagonisten erhalten.
Nach einem möglichen Abfall der Atazanavir-Exposition während des 2. und 3. Trimesters der Schwangerschaft könnte die Atazanavir-Exposition während der ersten beiden Monate nach der Geburt ansteigen. Deswegen sollten Patientinnen postpartum engmaschig auf Nebenwirkungen überwacht werden.