Atripla® (Efavirenz, Emtricitabin, Tenofovir) 27.11.2013
Neue Empfehlungen bei Leberinsuffizienz

Atripla kann bei leichter Leberinsuffizienz in normaler Dosierung gegeben werden, jedoch sollten die Patienten nach wie vor engmaschig auf Efavirenz-assoziierte Nebenwirkungen überwacht werden. Bei mittelschwerer Leberfunktionsstörung ist Atripla neu nicht mehr empfohlen, bei schwerer Leberinsuffizienz bleibt es kontraindiziert.
Es liegen Post-Marketing-Berichte vor über Leberversagen (mitunter durch einen fulminanten Verlauf gekennzeichnet, der in einigen Fällen zur Transplantation oder zum Tod führte) auch bei Patienten ohne vorbestehende Lebererkrankung oder andere erkennbare Risikofaktoren. Eine Überwachung der Leberenzyme sollte bei allen Patienten unabhängig von einer vorbestehenden Leberfunktionsstörung oder anderen Risikofaktoren in Betracht gezogen werden.

Die Erfahrungen mit Efavirenz bei Patienten, die andere antiretrovirale Wirkstoffe der NNRTI-Klasse (nicht-nukleosidische Reverse-Transkriptase-Inhibitoren) abgesetzt haben, sind begrenzt. Atripla wird nicht für Patienten empfohlen, bei denen während der Einnahme von NNRTI eine lebensbedrohliche Hautreaktion (z.B. Stevens-Johnson-Syndrom) auftrat.

Atripla ist kontraindiziert in Kombination mit Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Pimozid oder Bepridil.
Wird Atripla in Kombination mit Rifampicin angewendet, so wird die zusätzliche Gabe von 200 mg Efavirenz pro Tag (800 mg insgesamt) empfohlen. Dies gilt neu nur noch für Patienten, die 50 kg oder mehr wiegen.
Betreffend dem Interaktionspotenzial von Atripla: Efavirenz ist ein Induktor von UGT1A1, CYP2C18 und CYP2C9 sowie ein Substrat von CYP2B6.


Quelle:
Fachinformation Atripla®