Mercaptopurin 22.11.2012
Komedikation mit Ribavirin, Kontrazeption bei männlichen Patienten

Ribavirin hemmt die Inosinmonophosphatdehydrogenase und beeinträchtigt daher den Metabolismus von 6-Mercaptopurin, es kommt zu einer geringeren Produktion der aktiven Metaboliten. Unter Komedikation wurde über schwere Myelosuppression berichtet. Die gleichzeitige Verabreichung wird nicht empfohlen. Es ist bekannt, dass bei väterlicher Einnahme von 6-Mercaptopurin Geburtsfehler und Spontanaborte vorgekommen sind. Männer sollten während und bis 6 Monate nach der Behandlung keine Kinder zeugen. Bei Kinderwunsch nach der Zytostatikatherapie wird eine genetische Beratung empfohlen.
Über Fehlgeburten und Frühgeburten wurde nach maternaler Exposition berichtet. Es wurde über mannigfaltige kongenitale Abnormalitäten nach maternaler Behandlung mit Mercaptopurin in Kombination mit anderen Chemotherapien berichtet. Die Entscheidung über einen eventuellen Schwangerschaftsabbruch oder eine Therapieunterbrechung sollte in jedem Einzelfall nach sorgfältiger Abwägung des Nutzens für die behandelte Mutter und des Risikos für das ungeborene Kind getroffen werden.

Die Einnahme der Tabletten muss mindestens 1 Stunde vor oder mindestens 3 Stunden nach einer Mahlzeit oder dem Trinken von Milch erfolgen. Bei Kindern mit Gewicht über der 75% Perzentile ist bei Dosierung nach m² Körperoberfläche die verabreichte Dosis eventuell zu hoch. Die Therapie sollte hier engmaschig überwacht werden. Bei Patienten mit Leberinsuffizienz wird empfohlen, mit einer reduzierten Dosis zu beginnen und die Dosis vorsichtig zu steigern.

Quelle:
Fachinformation Puri-Nethol®

Arzneimittel mit:
Mercaptopurin