Rivaroxaban 09.05.2012
Aufhebung Kontraindikation bei mässiger Leberinsuffizienz, Interaktionen

Bisher war die Anwendung von Xarelto bei mittelschwerer Leberinsuffizienz kontraindiziert. Neu ist sie erlaubt, eine Dosisanpassung ist nicht erforderlich, sofern keine abnormalen Blutgerinnungsparameter vorliegen. Die plasmatische Gerinnung sollte in Abhängigkeit der klinischen Situation regelmässig überprüft werden. Durften bisher Azol-Antimykotika und HIV-Proteaseinhibitoren zusammen mit Xarelto mit Vorsicht angewendet werden, wird diese Kombination nun nicht mehr empfohlen. Ausnahme ist die Anwendung von Fluconazol, welches eine geringere Wirkung auf die Rivaroxaban-Exposition hat.

Herkömmliche Gerinnungstests (PT, aPTT) sowie spezifische Gerinnungsfaktor-Tests werden von Rivaroxaban aufgrund seines Wirkungsmechanismus beeinflusst. D-Dimer-, Faktor-XIII-, Thrombinzeit- und Fibrinogen-Messung werden nicht beeinflusst.

Aufgrund seiner pharmakologischen Wirkungsweise kann die Anwendung von Xarelto mit einem erhöhten Risiko okkulter oder sichtbarer Blutungen aus jedem beliebigen Gewebe oder Organ verbunden sein, die zu einer posthämorrhagischen Anämie führen können. Symptome und Schweregrad (einschliesslich eines tödlichen Ausgangs) variieren je nach Lokalisation und Ausmass der Blutung und/oder Anämie. Als Konsequenz einer Anämie wurden in einigen Fällen Symptome einer kardialen Ischämie wie Brustschmerz oder Angina pectoris beobachtet. Bekannte Komplikationen infolge schwerer Blutungen wie ein Kompartmentsyndrom und Nierenversagen aufgrund einer Hypoperfusion wurden unter Xarelto berichtet.

Xarelto ist neu auch zur Behandlung der tiefen Venenthrombose (TVT) sowie zur Prophylaxe einer rezidivierenden TVT und Lungenembolie (LE), zur Schlaganfallprophylaxe und Prophylaxe systemischer Embolien bei nicht-valvulärem Vorhofflimmern zugelassen. Für diese neuen Indikationen beträgt die Dosierung einmal täglich 20 mg. Für die Behandlung und Prophylaxe von TVT und LE gilt während den ersten 3 Wochen eine Initialdosis von zweimal täglich 15 mg. Für die neuen Dosierungen sind Tabletten mit 15 resp. 20 mg im Handel. Im Gegensatz zu den 10 mg-Tabletten, welche mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, sollten die neu verfügbaren Tabletten mit 15 mg und 20 mg Rivaroxaban während einer Mahlzeit eingenommen werden. Die Umstellung von Xarelto auf andere Arzneimittel, resp. von anderen Arzneimitteln auf Xarelto, die Dosierung vor und nach invasiven Verfahren und chirurgischer Intervention sowie das Vorgehen bei vergessener Tabletteneinnahme können der Fachinformation entnommen werden.

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