Colecalciferol (Vi-De 3®)
18.04.2012
Zur Prophylaxe der Rachitis während des ersten Lebensjahres werden neu 300-500 I.E. anstelle der bisherigen 400 I.E. empfohlen. Zur Therapie von Rachitis sowie der Osteomalazie werden im Allgemeinen täglich 1000-5000 I.E. empfohlen. Bei erkennbarem Risiko einer Vitamin D-Mangelerkrankung wird prophylaktisch 500 I.E. täglich bei ansonst Gesunden ohne Resorptionsstörung resp. 3000-5000 I.E. täglich bei Patienten mit Malabsorption gegeben.
Während einer Schwangerschaft sollte Vi-De 3 nur so dosiert werden, wie es zum Beheben des Mangels unbedingt notwendig ist. Überdosierungen von Vitamin D in der Schwangerschaft müssen verhindert werden, da eine lang anhaltende Hypercalcämie zu körperlicher und geistiger Retardierung, supravalvulärer Aortenstenose und Retinopathie des Kindes führen kann. Im Dosisbereich von 500 I.E./Tag sind bisher keine Risiken bekannt.
Während einer Langzeitbehandlung mit Vi-De 3 sollten die Kalziumspiegel im Serum und im Urin überwacht werden und die Nierenfunktion überprüft werden. Im Falle von Hypercalcämie oder Anzeichen einer verminderten Nierenfunktion muss die Dosis verringert oder die Behandlung unterbrochen werden. Es empfiehlt sich, die Dosis zu reduzieren oder die Behandlung zu unterbrechen, wenn der Kalziumgehalt im Harn 7,5 mmol/24 Stunden (300 mg/24 Stunden) überschreitet.
Bei gesunden Erwachsenen liegt die Schwelle für Vitamin D-Intoxikationen zwischen 20’000 und 50’000 I.E. pro Tag über einen längeren Zeitraum. Säuglinge und Kleinkinder können schon auf weitaus geringere Konzentrationen empfindlich reagieren.
Vi-De 3 darf nicht eingenommen werden bei Pseudohypoparathyreoidismus. Da der Vitamin D-Bedarf durch die phasenweise normale Vitamin D-Empfindlichkeit herabgesetzt sein kann, besteht ein Risiko einer lang andauernden Überdosierung. Es stehen leichter steuerbare Vitamin D-Derivate zur Verfügung. Kontraindiziert ist Vi-De 3 ebenfalls bei Hypercalcurie, bei Neigung zur Bildung kalziumhaltiger Nierensteine, bei Patienten mit gestörter renaler Kalzium- und Phosphatausscheidung sowie bei Behandlung mit Benzothiadiazin-Derivaten.