Lodotra® (retardiertes Prednison) 16.02.2012
Reduktion der Morgensteifigkeit bei rheumatoider Arthritis MUNDIPHARMA

Lodotra® (Prednison mit verzögerter Wirkstofffreisetzung) ist eine neue Therapieoption bei rheumatoider Arthritis mit Morgensteifigkeit. Die Tablette kann vor dem Zubettgehen gegen 22 Uhr eingenommen werden, ohne dass durch eine nächtliche Medikamentengabe der natürliche Schlafrhythmus beeinträchtigt wird. In einer der Zulassungsstudien reduzierte sich die Dauer der Morgensteifigkeit in der Lodotra®-Gruppe im Mittel um 23%. Das Medikament ist in Deutschland bereits seit 2009 erhältlich und ist nun auch in der Schweiz auf dem Markt.
Lodotra® wird angewendet zur Behandlung der mässigen bis schweren, aktiven rheumatoiden Arthritis bei Erwachsenen, insbesondere wenn diese von morgendlicher Gelenksteifigkeit begleitet ist und mit prednisonhaltigen schnellfreisetzenden Tabletten, Basistherapeutika (DMARDs, Disease Modifying Anti-Rheumatic Drugs) oder nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAIDs) kein ausreichender Therapieerfolg erzielt wird. Lodotra® soll nur als ergänzende Behandlung zu DMARDs eingesetzt werden.

Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Glucocorticoidgabe gegen 2 Uhr nachts ideal wäre, um dem Anstieg der proinflammatorischen Zytokine entgegenzuwirken. Lodotra® ist darauf ausgelegt, den Wirkstoff mit einer Verzögerung von etwa 4–6 Stunden nach der Einnahme freizusetzen. Die Freisetzung des Wirkstoffs und die pharmakologischen Wirkungen setzen während der Nacht ein. Lodotra® ist am Abend (gegen 22 Uhr) mit oder nach dem Abendessen ungeteilt und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Das Medikament darf nicht nüchtern eingenommen werden, da sonst die Bioverfügbarkeit von Prednison verringert sein kann.

Bei der Umstellung vom Standard-Behandlungsschema (morgendliche Glukokortikoidgabe) auf die abendliche Einnahme von Lodotra gegen 22 Uhr sollte die gleiche Dosis (bezogen auf mg Prednison-Äquivalent) beibehalten werden. Nach der Umstellung kann die Dosis entsprechend der klinischen Situation angepasst werden. Hierfür stehen drei verschiedene Dosierungen zur Verfügung (1mg, 2mg und 5mg). Es ist zu beachten, dass das Medikament auch bei ordnungsgemässer Einnahme in 6%-7% der Fälle (in einer Studie sogar 11%) nur unvollständig resorbiert wird. Bei unzureichender Wirkung ist hier eine Umstellung auf eine Darreichungsform mit sofortiger Wirkstofffreisetzung zu erwägen.

Bei der Anwendung von Lodotra® sind die bekannten unerwünschten Nebenwirkungen der Glukokortikoide zu beachten. Schlafstörungen traten bei der Einnahme von Lodotra® häufiger auf als bei herkömmlichen Darreichungsformen mit sofortiger Wirkstofffreisetzung.

Quelle:
_Fachinformation Lodotra®
_Deutsche Apotheker Zeitung 15/2009/p41