In der Schweiz sind neu Augentropfen mit 0.1% Ciclosporin (Ikervis®) erhältlich. Das Medikament ist zugelassen zur Behandlung schwerer Keratitis bei Erwachsenen mit trockenen Augen, bei denen trotz Behandlung mit Tränenersatzmitteln keine Besserung eingetreten ist. Die Behandlung muss von einem in der Augenheilkunde qualifizierten Arzt eingeleitet und überwacht werden.

Ikervis® ist in Form von Monodosen im Handel (ophthalmische Öl-in-Wasser-Emulsion, vor Gebrauch schütteln). Die empfohlene Dosis beträgt einen Tropfen in die betroffenen Augen einmal täglich vor dem Schlafengehen.
Wurde eine Dosis vergessen, soll die Behandlung am nächsten Tag planmässig fortgesetzt werden. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie nicht mehr als einen Tropfen in das betroffene Auge bzw. in beide Augen einträufeln. Das Ansprechen auf die Behandlung sollte mindestens alle 6 Monate überprüft werden.
Eine Dosisanpassung bei älteren Patienten ist nicht erforderlich.

Ciclosporin hat entzündungshemmende und immunmodulatorische Eigenschaften. Bei Patienten mit trockenen Augen, d.h. einer Erkrankung mit einem möglichen entzündlich-immunologischen Mechanismus, blockiert Ciclosporin die Freisetzung von proimflammatorischen Zytokinen wie IL-2.

Die Ciclosporin-Augentropfen führten am häufigsten zu Nebenwirkungen wie Augenschmerzen, -reizungen und Tränenfluss. Aufgrund des immunsuppressiven Effekts von Ciclosporin besteht für die Patienten ein erhöhtes Infektionsrisiko.
Um die systemische Absorption zu reduzieren, sollten die Patienten nach dem Einträufeln den Tränenkanal blockieren und die Augen während 2 Minuten geschlossen halten. Dies kann systemische Nebenwirkungen verringern und die lokale Aktivität erhöhen.

Quellen:
Ikervis® Fachinformation
La revue Prescrire 397/2016/p805